Fachhochschulreife durch Ausbildung
Nicht selten ist es das erklärte Ziel die Fachhochschulreife durch Ausbildung zu erlangen. Gemeint ist dabei, dass während der Ausbildungszeit zugleich die Fachhochschulreife erworben wird. Dies bietet sich natürlich an, da durch den zeitlich parallelen Verlauf regelmäßig mindestens ein Lebensjahr an Ausbildung eingespart wird.
Gerade, wenn nach der Ausbildung ein Studium angestrebt wird oder eine tarifliche Höhergruppierung das erklärte Ziel ist, sollten Sie diese Möglichkeit nutzen. Selbst wenn dies nicht das Ziel sein sollte, kann man diesen höheren Abschluss in Erwägung ziehen. Schließlich weiß man in jungen Jahren nicht, was sich im Laufe des Lebens noch für Möglichkeiten ergeben. Nicht selten hört man Menschen im mittleren Alter sagen, dass sie es bereuen, keinen höheren allgemeinbildenden Schulabschluss erlangt zu haben.
Auf dieser Seite erhalten Sie eine erste kleine Übersicht, was Sie tun müssen und wie Sie die Fachhochschulreife durch Ausbildung erwerben können.
Inhaltsverzeichnis
Grundkonzept – Fachhochschulreife durch Ausbildung
Ganz allgemein ist die Fachhochschulreife der praxisorientierteste allgemeine Schulabschluss, den Sie in Deutschland erwerben können. Daher splittet sich die Ausbildung auch in den schulischen und den praktischen Teil. Die parallel absolvierte Ausbildung wird Ihnen als praktischer Teil zuerkannt, so dass Sie nur den schulischen Teil, der auch teilweise aus der Ausbildung anerkannt werden kann, belegen bzw. prüfen lassen müssen.
Die Grundidee der Fachhochschulreife durch Ausbildung ist somit, dass Sie neben Ihrer beruflichen Qualifikation durch zusätzlichen Unterricht und zusätzliche Prüfungen zugleich die Fachhochschulreife erwerben. Je nach Ausbildung kann der Mehraufwand dabei variieren. Die wohl wichtigste Voraussetzung ist jedoch, dass Sie bereits einen Realschulabschluss (Mittlere Reife) vorweisen können.
Wo und wie Fachhochschulreife durch Ausbildung erwerben?
Es gibt zwei besonders wichtige Faktoren, weshalb sich an dieser Stelle keine pauschale Aussage treffen lässt und in jedem individuellen Fall eine Differenzierung notwendig ist. Problematisch ist das Zusammenspiel von Ausbildung und Bundesland in dem Sie ansässig sind. Hinzu kommt noch das schulische Angebot Ihrer Berufsschule.
Da Bildung in Deutschland Ländersache ist und jedes Land seine eigenen Vorschriften in den einschlägigen Gesetzbüchern hat, gibt es teils erhebliche Unterschiede. Hinzu kommt, dass Ausbildungsberuf und Ausbildungsdauer einen entscheidenden Einfluss haben. Die Lehrpläne und gelehrten Fächer sind naturgemäß in jedem Ausbildungsberuf unterschiedlich.
Fächer die nicht oder nicht tiefgehend gelehrt werden, müssen Sie damit zusätzlich belegen. Das klassische Beispiel sind z. B. soziale Berufe, da dort Fächer wie z. B. Mathematik oder Physik eher weniger gelehrt werden und somit als zusätzliche Stunden auf dem Plan stehen.
So kann es sogar Konstellationen geben, in denen eine Fachhochschulreife durch Ausbildung nicht möglich ist. Um wirklich sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen sich frühzeitig bei Ihnen an Ihrer Berufsschule vor Ort zu erkundigen. Dort können Sie verlässliche und plausible Aussagen erhalten. Wir hoffen auf Ihr Verständnis, dass wir an dieser Stelle durch die Vielzahl der möglichen Ausbildungen in Verbindung mit den 16 existierenden Bundesländern nur allgemeine Aussagen treffen können.
Wird die Dauer der Ausbildung beeinflusst?
Nein, die Dauer der Ausbildung verlängert sich grundsätzlich nicht. Sie müssen den Zusatzunterricht als extra Aufwand während der normalüblichen Ausbildungszeit einkalkulieren. Somit ist die Variante „Fachhochschulreife durch Ausbildung“ eine absolut zeitsparende und kluge Vorgehensweise, da Ihnen der einjährige Besuch eines Berufskollegs im Anschluss an eine Ausbildung zum Erwerb dieses Abschlusses erspart bleibt.
Informieren Sie sich zu Beginn der Ausbildung
Wirklich wichtig ist, dass Sie sich frühzeitig informieren. So bietet aufgrund der angespannten Lehrersituation vermutlich auch nicht jede Berufsschule in Deutschland diese Möglichkeit an. Somit könnte schon die Berufsschulwahl eine kniffelige Entscheidung sein. Auch sollten Sie sich zu Beginn der Ausbildung bewusst darüber sein, ob Sie diesen höheren Abschluss anstreben. Ein verspäteter Einstieg während der Ausbildung ist regelmäßig nicht oder nur mit erheblichen Aufwand möglich.
Ist der Abschluss ebenso anerkannt?
Durch das Konzept aus Ausbildung und Zusatzunterricht erlangen Sie denselben Wissenstand wie andere Absolventen der Fachhochschulreife. Sie bekommen somit nichts geschenkt und müssen Ihre Kenntnisse natürlich auch in einer staatlichen Prüfung nachweisen. Ihre Fachhochschulreife durch Ausbildung ist somit ebenso anerkannt und ohne Abstriche vergleichbar. Sie stehen damit Absolventen, die einen anderen Weg wählten, in nichts nach.